Death Match: KI-basierte Threat Intelligence vs. manuelle Analyse – wer gewinnt?
Stärken, Schwächen und Risiken im Vergleich
Im Bereich der IT-Sicherheit wird immer deutlicher, dass Bedrohungsanalysen essenziell sind, um sich gegen die rasant wachsenden Cyber-Risiken zu schützen. Mit der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Threat Intelligence stellen sich jedoch neue Fragen: Was kann eine KI besser als ein menschlicher Experte? Wo liegen die Grenzen einer KI im Vergleich zur manuellen Analyse? Und welche Risiken bestehen in beiden Ansätzen?
Wir haben uns den Fragen gestellt und uns einem Death Match mit unserem eigenen Threat Intelligence Experten Stefan Masuch unterzogen. Was wir dabei herausfanden lesen Sie hier.
Die Ausgangslage:
KI – ein Begriff der seit einiger Zeit in aller Munde ist. Neben unendlichen neu geschaffenen Möglichkeiten und Arbeitserleichterungen sind negative Aussagen wie „Arbeitsplätze werden dadurch verschwinden, diverse Expertisen können dadurch gänzlich ersetzt werden“ nicht die Seltenheit. Auch im Bereich Threat Intelligence lässt es den Anschein erwecken, dass vieles durch KI ersetzt werden könnte. Stefan Masuch, unser Vulidity Threat Intelligence Experte und IT-Entwickler mit jahrelanger Berufserfahrung hat sich dem Thema gewidmet und unsere eigenen Threat Intelligence Module, die durch ganzheitliche und automatisierte Cyber-Bedrohungsanalysen Schwachstellen erkennen, der KI gegenübergestellt.
Die Rolle von Threat Intelligence in der IT-Sicherheit
Bedrohungsinformationen sind der Schlüssel zu proaktiver IT-Sicherheit. Threat Intelligence ermöglicht es Unternehmen aller Branchen und Größen, Bedrohungen zu identifizieren, bevor sie zu Angriffen führen. Im Idealfall erkennen Sicherheitsteams Trends, Muster und Taktiken der Angreifer frühzeitig. Durch diese vorausschauende (präventive) Analyse können Maßnahmen ergriffen werden, um potenzielle Schwachstellen zu schließen.
Was leistet KI-basierte Threat Intelligence?
Effizienz und Skalierbarkeit
KI-Technologien sind darauf ausgelegt, große Datenmengen schnell zu verarbeiten und Anomalien in Echtzeit zu erkennen. Dadurch übertrifft KI den Menschen bei der Geschwindigkeit und Effizienz der Datenanalyse erheblich.
Mustererkennung und Präzision
Dank Machine-Learning-Algorithmen erkennt eine KI auch die feinsten Muster und Abweichungen. Durch den Abgleich von Verhaltensmustern können potenzielle Bedrohungen frühzeitig identifiziert werden – und zwar unabhängig von Sprache oder Quellen. Die KI lernt ständig dazu und passt sich dynamisch an neue Bedrohungsmodelle an.
Automatisierte Reaktionsmöglichkeiten
Einige kostenpflichtige KI-Lösungen bieten die Möglichkeit zur automatisierten Reaktion auf erkannte Bedrohungen. Dies bedeutet, dass bei festgestellten Anomalien automatisch Verteidigungsmaßnahmen eingeleitet werden können, ohne dass menschliches Eingreifen erforderlich ist. Besonders bei stark automatisierten Unternehmen kann dies wertvolle Zeit sparen.
Was kann nur der menschliche Experte?
Kontext und Interpretation
Ein menschlicher Analyst kann tiefere Einblicke in den Kontext einer Bedrohung bieten. Menschliche Expertise ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Dateninterpretation dem Gesamtbild entspricht und nicht auf isolierten Daten basiert. Dieser Kontext ist entscheidend, um die tatsächliche Bedeutung einer Bedrohung für das Unternehmen richtig einzuschätzen.
Intuition und Erfahrung
Bedrohungsanalysten verfügen über langjährige Erfahrung und ein Gespür für ungewöhnliche Aktivitäten. Während KI Daten analysiert, kann sie schwer spezifische Nuancen oder ungewöhnliche Angriffstaktiken erkennen, die auf Erfahrung und Fachkenntnisse beruhen. In solchen Fällen ist ein erfahrener Analyst unverzichtbar.
Kreativität bei der Problemlösung
Ein menschlicher Experte ist flexibler in der Denkweise und kann kreative Lösungen für komplexe Bedrohungen entwickeln. Angreifer entwickeln ständig neue Methoden, um Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen – eine Herausforderung, die am besten durch die kreative Denkweise erfahrener Analysten gelöst werden kann.
Risiken und Gefahren: KI-basierte vs. manuelle Analyse
Risiken bei KI-basierter Threat Intelligence
- Fehlalarme und blinde Flecken: KI kann zwar Muster erkennen, aber unter Umständen falsch interpretieren, was zu Fehlalarmen führt. Diese sind oft schwierig zu bewerten und können die Ressourcen eines Unternehmens unnötig belasten.
- Abhängigkeit von Trainingsdaten: KI lernt aus historischen Daten. Sind zu wenig Daten vorhanden oder die Daten gar von schlechter Qualität werden die Modellvorhersagen schlechter. Dies kann dazu führen, dass neue, untypische Bedrohungen unerkannt bleiben.
- Keine verlässliche Bedrohungsbeurteilung: KI-Modelle, die speziell für Anomalienerkennung trainiert sind wie z.b im Netzwerk-Bereich, können tatsächlich ungewöhnliche Muster identifizieren, selbst wenn diese Bedrohungen nicht exakt so in den Trainingsdaten vorkamen. Was KI jedoch fehlt, ist die Fähigkeit, den spezifischen Kontext dieser Anomalie vollständig zu interpretieren und zu beurteilen, ob es sich tatsächlich um eine Bedrohung handelt.
- Manipulationsanfälligkeit: Es besteht die Möglichkeit, dass Angreifer KI-Modelle gezielt manipulieren, um Fehlinterpretationen hervorzurufen und so Abwehrmechanismen zu umgehen.
Risiken der manuellen Threat Intelligence
- Zeitintensiv: Manuelle Bedrohungsanalysen sind zeitaufwendig. Die manuelle Prüfung und Interpretation von Daten kann Wochen dauern, was das Risiko erhöht, dass eine Bedrohung unbeachtet bleibt oder sich schnell ausbreitet.
- Diesem Risiko wirken die Vulidity Threat Intelligence Module entgegen indem Analysen und Hacking-Simulationen automatisiert und auf Knopfdruck möglich sind. Ergebnisse wie von manueller Hand können so in minutenschnelle abgerufen werden.
- Fehleranfälligkeit: Auch menschliche Analysten können Fehler machen, insbesondere wenn sie unter Zeitdruck stehen. Dies kann zu Fehleinschätzungen führen, die bei einem Angriff verheerende Folgen haben.
Lassen Sie uns also zusammenfassen:
Betrachtet man die genannten Fakten nun im Gesamten, stellt Künstliche Intelligenz unserer Experten-Meinungen nach einen Meilenstein in der Weiterentwicklung für Threat Intelligence dar, dessen Bedeutung man keinesfalls außer Acht lassen darf. Vor allem in Sachen Geschwindigkeit hat uns die Künstliche Intelligenz einiges voraus, das sich auch durch Teilautomatisierung in der manuellen Threat Intelligence nicht mehr einholen lässt. Manuelle Analysen werden aber deshalb keinesfalls an Bedeutung verlieren, denn persönliche und individuelle Experten-Einschätzungen von Fachkräften die tief in der Materie stecken sind in Zeiten der zunehmenden Technisierung bedeutender denn je. Subjektive Einschätzungen und außerplanmäßige Handlungsempfehlungen bleiben weiterhin echtes Expertenwissen.
Im Death Match gibt es somit für uns keinen Gewinner oder Verlierer, die richtige Balance aus KI-Unterstützung und menschlicher Expertise maximiert die Chancen, Cyberangriffe rechtzeitig zu erkennen und erfolgreich abzuwehren.
Interesse oder Fragen was unsere echten Experten und unsere automatisierten Threat Intelligence Analysen können? Dann sprechen oder schreiben Sie uns oder unsere Schwesterunternehmen die FOXGroup und Kreutzpointner gerne an.